Bildungsprogramm 2025 | Veranstaltungsinformationen

05.11.2025 von 09:00 Uhr bis 15:30 Uhr

 | Essen

| Nr.: 25-478

Die politische Pflanze: Pflanzen im Spannungsfeld von Naturschutz, Wirtschaft und Politik

4 BNE-Regionalzentren des Regierungsbezirks Düsseldorf:

Anmeldung bei Anbieter:in
Nummer: 25-478
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Pflanzen sind mehr als biologische Ressourcen – sie sind Lernanlässe, die globale Zusammenhänge sichtbar machen. In dieser Fortbildung für Lehrkräfte betrachten wir Pflanzen nicht nur aus naturwissenschaftlicher Perspektive, sondern als Spiegel gesellschaftlicher Auseinandersetzungen.

Ziele:
 
Ziel der Fortbildung ist es, den Lehrkräften zu zeigen und selber auszuprobieren, mit welchen Methoden und welchen didaktischen Zugängen das Thema „Politische Pflanze“ in den Unterricht integriert werden kann.
 
Inhalte:
 
Im Zentrum der Veranstaltung stehen Fragen nach ihrem Schutz im Rahmen des Naturschutzes und ihrer Nutzung in Landwirtschaft, Industrie und Konsum. Wir thematisieren Produktions- und Anbaubedingungen, insbesondere im Globalen Süden, sowie die sozialen und ökologischen Folgen für Mensch und Natur. Dabei werden auch Handelsstrukturen, Konsummuster und ihre Auswirkungen auf Biodiversität und globale Gerechtigkeit in den Blick genommen.
Zu Beginn der Fortbildungsveranstaltung für Lehrkräfte steht ein Rundgang durch die Pflanzenschauhäuser des Grugaparks auf dem Programm. Dabei wollen wir einige ausgewählte Pflanzenarten mit ihren ökologischen, sozialen, ökonomischen und kulturellen Facetten vorstellen und kurz ihre Bedeutung als „politische Pflanze“ darlegen.
In zwei Workshop-Phasen wollen wir anschließend exemplarisch die politischen Dimensionen von Baumwolle, Zuckerrübe bzw. Zuckerrohr, Stevia und Frauenschuh genauer unter die Lupe nehmen. In den Workshop-Phasen haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, zwischen den angebotenen Stationen eigenständig zu wechseln.
 
Workshop-Phase 1.
Baumwolle und Zucker
 
Baumwolle – Zwischen Mode, Macht und Verantwortung: Baumwolle ist weit mehr als ein alltäglicher Rohstoff – sie ist eine politische Pflanze. Ihr Anbau und ihre Verarbeitung machen globale Ungerechtigkeiten sichtbar: von Kolonialismus und Ausbeutung bis hin zu Umweltzerstörung.
In diesem Workshop beleuchten wir die Herkunft und Geschichte des Baumwollanbaus sowie die globalen Produktions- und Lieferketten. Ein besonderer Fokus liegt auf den ökologischen und sozialen Herausforderungen, die mit dem Baumwollanbau und der Textilherstellung verbunden sind.
Wir zeigen, wie sich diese Themen didaktisch aufbereiten lassen und welche Zugänge im Unterricht möglich sind – sei es über die Ziele des fairen Handels, die Rolle von Konsumentscheidungen oder konkrete Alternativen zur Fast Fashion wie Second-Hand, Kleidertausch oder Upcycling.
 
Zucker- süß und bitter: Zucker wird vornehmlich aus Zuckerrüben und Zuckerrohr gewonnen und ist ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung. Der Workshop gibt Hinweise auf die Verbreitung der Pflanzen, die Zuckergewinnung, die Bedeutung für unsere Ernährung und mögliche Gefahren. Außerdem werden die bis heute andauernden Auswirkungen des Zuckerrohranbaus in der Kolonialzeit und die damit verbundenen sozialen Ungerechtigkeiten in Ländern des globalen Südens beleuchtet.
 
Workshop-Phase 2.
Stevia und Frauenschuh
 
Biopiraterie am Beispiel Stevia: Überall präsent, aber wenig im Bewusstsein.
Die Natur stellt uns zahlreiche Ressourcen zur Verfügung, darunter Nahrungsmittel und Medikamente. Viele dieser Produkte haben ihren Ursprung in den Tropen und basieren auf dem Wissen indigener Völker. Findet dieses Wissen Eingang in globale Märkte, sollten Indigene dafür einen fairen Ausgleich erhalten. Doch ist dies wirklich so? Oder eignen wir uns das Wissen darüber an, ohne um Erlaubnis zu fragen und etwas dafür zurück zu geben?
Ein prominentes Beispiel für diese Biopiraterie ist die Pflanze Stevia rebaudiana. Wir lernen Produkte kennen, die Stevia enthalten.Außerdem diskutieren wir Maßnahmen, die zu einem fairen Umgang mit dem Wissen indigener Völker wie den Pai Tavytera führen sowie die Entwicklungen auf dem globalen Markt.
 
Der Frauenschuh und der Naturschutz: Wie eine Art ein Ökosystem schützen kann.
Das Wort Frauenschuh weckt vielleicht Bilder von Sneakers, High Heels oder Stiefeln in unseren Köpfen. In diesem Workshop ist jedoch die heimische Orchideenart mit dem Namen „gelber Frauenschuh“ gemeint. An ihrem Beispiel schauen wir uns an, wie der Schutz einer Art Einfluss auf Forst- und Landwirtschaft, Erholungsgebiete und ein ganzes Ökosystem haben kann. So sehen wir, welche Rolle sogenannte Schirmarten im Naturschutz spielen und welche Eigenschaften sie erfüllen sollten.
Und was ist überhaupt der Unterschied zwischen einem Naturschutzgebiet, einem Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH) und einer Natura 2000-Fläche? Wir vergleichen die Richtlinien in Deutschland und der EU und sehen, welche Konflikte, aber auch Möglichkeiten sich daraus für unterschiedliche Interessensgruppen, Politik und Wirtschaft ergeben können.
 
Methoden:
 
Stationenlernen
Mystery
Exkursion durch die Pflanzenschauhäuser
Diskussion
Quiz

Zielgruppe:

Lehrkräfte von weiterführenden Schulen aller Schulformen, insbesondere für die Fächer Geografie, Politik, Wirtschaft

Baumwolle – eine politische Pflanze
© M. Gülpen/Grugapark Essen

Das Bild zeigt eine Samenkapsel einer Baumwollpflanzen

Ausrichtende / Mitausrichtende Organisation
4 BNE-Regionalzentren des Regierungsbezirks Düsseldorf:

Veranstaltungsort
Schule Natur im Grugapark Essen
Virchowstr. 167 a
45147 Essen

Teilnahmekosten (weitere Infos in den AGB und Teilnahmebedingungen)
35 €, für Teilnehmende am Landesprogramm Schule der Zukunft ist die Veranstaltung kostenlos.

Anmelden
schule-natur@grugapark.essen.de
0201 88 83 333

Anmeldefrist
10.10.2025

Landesprogramm Schule der Zukunft

Rückfragen
gabriele.seifert@grugpark.essen.de
0201 88 83 333

▼ Erklärungen: Farben, Label, Veranstaltungsstatus
Veranstaltungsstatus:
Anmeldung möglich
ausgebucht
Anmeldung bei Anbieter:in
abgesagt

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