LUMBRICUS - Der Umweltbus

Umfeld erfahren und Einsichten gewinnen – Bildung für nachhaltige Entwicklung konkret

Als rollendes Klassenzimmer und mobile Umweltstation unterstützt LUMBRICUS - der Umweltbus seit 1992 die schulische und außerschulische Umweltbildungsarbeit der Natur- und Umweltschutz-Akademie Nordrhein-Westfalen (NUA).

Zielsetzung ist, Kinder, Jugendliche und Erwachsene ganz praktisch an eine Bildung für Nachhaltige Entwicklung heranzuführen und für die Vielfalt des Lebens zu begeistern.
Unter Anleitung der Umweltpädagog:innen aus dem LUMBRICUS–Team untersuchen die Gruppen  einen Lebensraum im direkten, heimischen Umfeld.
Schulklassen weiterführender Schulen oder Jugendgruppen aus Nordrhein-Westfalen können den Umweltbus für einen Tag anfordern.
Die beiden vielseitig ausgestatteten Fahrzeuge werden weiterhin im Rahmen von Ferienaktionen, der Erwachsenenbildung sowie im Einzelfall bei überregionalen Umwelttagen eingesetzt.
Als landesweites Bildungsangebot des Umwelt- und Schulministeriums ist die Nutzung des LUMBRICUS für die angesprochenen Zielgruppen kostenlos.

Was bedeutet eigentlich der Name?
LUMBRICUS (terrestris) = wissenschaftliche Bezeichnung für eine der häufigsten Regenwurmarten in NRW

Die Einsatzzeit des LUMBRICUS erstreckt sich von Mitte März bis Mitte November. In den Wintermonaten sind die Witterungsverhältnisse für einen Einsatz mit dem LKW nicht geeignet. In der Zeit werden Fahrzeuge, Technik und Materialien gewartet, das LUMBRICUS-Team verfasst einen Jahresbericht über das vergangene Jahr, plant die neue Saison und bildet sich weiter.

Für die Einsatzanfrage gibt es zwei Stichtage:

  • 30. November für den Zeitraum "Saisonbeginn bis Sommerferien“
  • 30. April für den Zeitraum "nach den Sommerferien bis Saisonende"

Als Einsatzanfrage benötigt das LUMBRICUS-Team eine schriftliche Anforderung über das Anforderungsformular. Hierauf folgt stets eine Eingangsbestätigung. Sollte diese ausbleiben, bitte telefonisch oder per Mail nachfragen!

Wichtig zu wissen: Die Einsatztermine werden nicht nach Reihenfolge des Eingangs, sondern nach regionalen und inhaltlichen Kriterien vergeben (u.a. Minimierung der Fahrtstrecken, Projektorientierung, Einbindung in längerfristige Konzepte, neue Interessent:innen).

Ab der Einsatzsaison 2024 kann ein LUMBRICUS-Einsatz im Rahmen des Landesprogramms „Schule der Zukunft“ als 1/1 Veranstaltung angerechnet werden. Pro Bewerbung um eine Auszeichnung kann nur ein Einsatztag gutgeschrieben werden. Bei Einsatzanfragen haben am Landesprogramm teilnehmende Schulen keine Vorrangstellung bei der Terminvergabe.

Für Ihre Einsatzplanung wesentlich

Zielgruppen

Das Angebot des LUMBRICUS richtet sich an alle Schultypen der Sekundarstufe I und II und kann auch auf außerschulische Jugendgruppen abgestimmt werden.
Auch für die Berufsorientierung ist das Angebot des LUMBRICUS interessant, etwa in sozialpädagogischen oder technischorientierten Berufsschulzweigen (z.B. Erzieher:innen, Umwelttechnische Assistent:innen).
Weiterhin stellt ein Einsatz mit dem Umweltbus eine praxisorientierte Bereicherung in der Multiplikator:innenausbildung im Kontext einer BNE dar.
In der Ferienzeit steht der LUMBRICUS für Ferienaktivitäten, z.B. im Rahmen der Offenen Ganztagsgrundschule, oder für Freizeitangebote von Gemeinden oder Naturschutzverbänden auch für jüngere Kinder zur Verfügung (ca. 8-12 Jahre).  
Rollstuhlfahrer:innen können nach Absprache auf eine mobile Rampe zurückgreifen und somit die Möglichkeiten im Innenraum der Fahrzeuge ebenfalls nutzen.

 

Themen

Untersuchungen von fließenden oder stehenden Gewässern, dem Boden- oder Waldökosystem sowie des Umgebungslärms sind als Schwerpunktthemen möglich. Sie haben sich für die praktische Naturerfahrung und ökologische Lebensraumerkundung in Verbindung mit den technischen Möglichkeiten des LUMBRICUS bewährt. Wir sind aber auch offen für Ihre eigenen, neuen Ideen und Anregungen im Zusammenhang mit diesen Schwerpunkten. Gerne beraten Sie telefonisch dazu. Schauen Sie gerne auch in unser Dokument: Mögliche Themen von Einsätzen mit dem LUMBRICUS – der Umweltbus

Bitte beachten Sie, dass Thema und Standort eng zusammenhängen, der LUMBRICUS sollte möglichst nah am zu untersuchenden Gebiet platziert werden  

Der LUMBRICUS-Einsatz sollte keine Eintagsfliege sein! Führen Sie das Thema in der Unterrichtsreihe oder im Rahmen der Projektgruppe weiter oder greifen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt erneut auf. Die Dynamik und das empfindliche Gefüge eines Lebensraumes lassen sich über einen längeren Zeitraum besser erfassen und in einen ökologischen Gesamtzusammenhang stellen. Mehr als eine Momentaufnahme im Rahmen des Einsatztages führt eine Reihe von Untersuchungen zu einem aussagekräftigen Bild.

Standort

Damit ein gefahrloses und störungsfreies Arbeiten im und am LUMBRICUS gewährleistet ist, wählen Sie bitte einen lärm- und autoverkehrsarmen Standort (5x 10 m) aus, der für den 7,5 t schweren Umweltbus gut zugänglich ist. (Länge: 9 m, Breite: 2,5 m, Höhe: 3,5 m). Durch eine Solaranlage auf dem Dach des LKWs mit Batteriespeicherung zur Unterstützung der Energieversorgung ist kein Stromanschluss erforderlich!
Der Schulhof ist aufgrund der Störungen vor allem in den Unterrichtspausen ungeeignet!
Der Standort sollte im Untersuchungsgebiet (Bach, Teich, Waldstück, Stadtviertel…) liegen oder in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar sein. Die Gruppe muss separat zum Standort kommen!

Gruppengröße

Die Gruppengröße sollte 26 Personen nicht übersteigen. Bei größeren Klassen ist die Auflösung oder Halbierung des Klassenverbandes notwendig. Für inklusive Gruppen hat sich eine reduzierte Schüler:innenzahl bewährt. Bei Förderschulen dient die dort übliche Klassengröße als Richtschnur.

Zeitplanung

Planen Sie mindestens drei Zeitstunden ein, damit für die praktische Arbeit im Gelände genügend Zeit vorhanden ist und die Inhalte des Einsatzes optimal erfasst werden können! Bei Oberstufenkursen bieten sich aufgrund der detaillierten Arbeitsinhalte eher fünf Zeitstunden an. In der Regel ist die Zusammenarbeit mit einer Lerngruppe pro Tag möglich.

Aufsicht und Unterstützung

Das LUMBRICUS-Team ist beim Einsatz auf die tatkräftige Unterstützung bei der Gruppenbetreuung angewiesen. Die Aufsicht bleibt während der gesamten Einsatzzeit bei der Lehrkraft. Deshalb ist die dauerhafte Anwesenheit einer Aufsichtsperson unerlässlich.

Kleidung/Proviant

Erinnern Sie die Teilnehmer:innen im Vorfeld an wetterfeste, warme Kleidung, festes Schuhwerk und bei Gewässeruntersuchungen unbedingt an Gummistiefel. Denken Sie je nach Einsatzdauer auch an (gesunden) Tagesproviant, möglichst ohne Verpackungsmüll. Wir bitten um das Mitbringen einer Mülltüte. Im Umweltbus gibt es keine Toilette.

Presse

Nutzen Sie die lokale Presse, Ihre Schulhomepage oder Social-Media-Kanäle, um über die Zusammenarbeit mit dem Umweltbus zu berichten. Hierzu steht Ihnen auch eine Presseinfo von uns zur Verfügung.

Dokumentation

Sie können (außer bei Lärmuntersuchungen) einen USB-Stick mit mindestens 2 GB freiem Speicherplatz mitbringen. Auf diesen können wir für Sie Fotos vom Tag und die unter der Stereolupe beobachteten Objekte als Film aufzeichnen.

1. Veranstalter (Kontaktdaten)

* Pflichtfelder


Nach dem Einsatz

Für unsere Einsatzauswertung aber auch die Öffentlichkeitsarbeit des LUMBRICUS sind wir -nach unserem gemeinsamen Einsatztag für die Zusendung von Presseberichten und unseren ausgefüllten Evaluationsbogen dankbar.

Manche Jugendliche oder Erwachsene finden mit Ihrer oder unserer Hilfe vielleicht den Weg zur Mitarbeit bei einem der Naturschutz-(Jugend)Verbände.  

Das LUMBRICUS-Team freut sich sehr, auch von dieser Entwicklung zu erfahren. Gerne berichten wir darüber auch auf der NUA Homepage.

 

Arbeitsgemeinschaft der Umweltmobile (AGUM)

Mobile Naturschutz- und Umweltbildungsprojekte gibt es in Deutschland seit 1987, in der Schweiz sogar schon etwas länger. 1994 fand das erste Treffen für „Öko-Mobilisti” statt. Seitdem stieg die Zahl der Teilnehmenden aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg von Jahr zu Jahr. Schon bald kam die Idee auf, sich zusammen zu schließen, um den beruflichen Austausch zu fördern und Erfahrung und Wissen an andere weiter zu geben.
So wurde 1995 die AGUM als Facharbeitskreis gegründet, der sich jährlich in Präsenz oder digital zum fachlich-kollegialen Austausch und der gemeinsamen Weiterbildung trifft.
Als „Wissens- und Vernetzungsportal“ für seine Mitglieder, aber auch für Organisatoren neuer Projekte in der ganzen Welt verfügt die AGUM weiterhin über eine eigene Homepage. Dort finden sich Anregungen und professionelle Ratschläge zu Methoden und Ausstattung, zur finanziellen Planung und Öffentlichkeitsarbeit der mobilen Umweltbildungsprojekte.

 

Weiterführende Dokumente zum Lumbricus